erstellt
18.01.2011 |
Balkon Kraftwerk ( Photovoltaik) |
Ist es technisch möglich durch anschließen eines Balkonkraftwerk unsere Strom Leitung zu überlasten ohne das eine Sicherung auslöst? Angenommen wir speisen die maximalen 600 Watt die vom Balkon Kraftwerk eingespeist werden dürfen in eine Steckdose ein und schließen gleichzeitig an einer anderen Steckdose eine Last von ca. 4,2 KW an, wird damit unserer Leitung mit 18,6 Ampere belastet. Seit dem 26.04.2024 ist die erlaubte Leistung von ursprünglich 600VA auf 800VA aufgestockt worden. Seit dem kann die Leitung also mit bis zu 19,47A belastet werden. Schaut man sich das Datenblatt eines Leitungsschutzschalters (Sicherungsautomat) an so löst diese erst aus wenn die maximale Belastung von 16 Ampere dauerhaft über einige Stunden wirkt ,was so in der Realität wahrscheinlich kaum auftritt. Sollte es allerdings doch einmal vorkommen löst der Sicherungsautomat einfach mal aus. Wäre noch zu überlegen ob die Leitungen es aushalten. Bei einer 1,5 Quadrat Leitung die fast ausschließlich im Wohnbereich verlegt wurden gilt eine zulässige Belastung bis maximal 18 Ampere. Demnach wären hier mit 19,47 Ampere die Vorschriften schon nicht mehr eingehalten und somit die Leitung überlastet. Sinnvoll wäre es daher das eine separate Leitung nur für das Balkonkraftwerk vom Verteiler zur Steckdose verlegt würde. |
Fern Abschaltung von Photovoltaik Anlagen |
Einige
Menschen vertreten die Meinung das bei bestimmten Situationen ein
Balkonkraftwerk von den Energie Unternehmen nicht abgeschaltet werden können. Das ist nur bedingt richtig. Wechselrichter sind so gebaut das sie sich bei bestimmten Spannung und Frequenz Situationen selbstständig abschalten, dazu braucht es kein vorgehen eines Energie Unternehmen. Bei größeren Photovoltaik Anlagen ist es ebenso, weil auch diese Anlagen einen Wechselrichter haben. Die Vorgaben für Wechselrichter sind nun so gesetzt, das diese sich abschalten wenn eine bestimmte Spannung im Netz unterschritten wird,oder sich die Netzfrequenz nicht in einen vorgegebenen Bereich befindet. Also können Energie Unternehmen nur bestimmte Industrielle Anlagen abschalten aber keine Balkonkraftwerke. Und die Photovoltaik Anlagen die vom Energie Unternehmen abgeschaltet werden können haben dies in einen Vorab geschlossenen Vertrag bewilligt. |
Falsch Informationen |
Dann gibt es noch in Foren folgende falsche Informationen Dem ist allerdings nicht so. Die Spannung eines Wechselrichter muss und darf nicht höher sein als die Spannung des öffentlichen Netz. Sondern die Spannung muss im Ideal Fall gleich hoch sein wie die Netzspannung. Beim aufladen eines Akkus muss die Ladespannung etwas größer sein als die Akku Spannung selber. Dies trifft ab hier nicht zu, weil ja hier kein Akku aufgeladen wird. Vergleichen wir es einmal mit einen Akku Pack die ja bekanntlich aus mehreren Zellen bestehen. Dann muss , will man die Zellen parallel schalten , jede Zeile die gleiche Spannung vorweisen. Genau so ist es auch bei Photovoltaik , die wird ja auch mit dem Öffentlichen Netz parallel geschaltet . Würde die, wie in einigen Foren gemachte Aussage zutreffen und die Spannung der Photovoltaik Anlage höher sein müssen als die Netzspannung ,dann müsste ja jede andere zugeschaltete Photovoltaik Anlage ebenso wiederum höher in der Spannung sein als die vorherige usw .....usw. |
Wie
ist es aber wenn ich mit dem Balkonkraftwerk einspeise, dann speise ich
ja in der Regel über eine Steckdose also nur in eine von drei existierenden Phasen ein. Sollte nun aber Leistung aus einer anderen Phase entnommen werden verpufft dann einfach meine eingespeiste Energie weil ich einspeise und es mir nicht vergütet wird ? Nein ,unser Zähler ist ein sogenannter saldierender Zähler der zu jedem Zeitpunkt alle drei Phasen überwacht und alle miteinander verrechnet. Wenn ich also mit meinem Balkonkraftwerk auf nur eine Phase einspeise wird diese Einspeisung automatisch mit der Leistungsentnahme auf einer anderen Phase verrechnet. So gesehen spielt es in der Regel keine Rolle auf welche Phase ich einspeise, und auf welcher Phase ich Leistung entnehme. Bin mir aber nicht sicher ob dies bei allen Zähler funktioniert. Habe ich zum Beispiel einen Zähler mit Rücklauf sperre , weiß ich nicht ob der Zähler nur das Zählwerk sperrt, oder auch die Verrechnung ?? |
Wozu dienen die Dioden in einen Verbund von Photovoltaik Paneele |
Sollte
bei drei parallel hängende Paneele einer der Paneele zum Beispiel
überschattet sein, so das in diesem Paneel weniger Leistung produziert wird, dann werden die anderen zwei Paneele die in diesem Augenblick eine höherer Leistung abgeben diese überschüssige Leistung in das überschattete Paneel einspeisen. Um diese zu verhindern dienen die Dioden. Bei den Dioden handelt es sich um Shottky Dioden, die eine niedrigere Verlustleistung als Standard Dioden haben. Dadurch werden die enstehende Leistungs Verluste minimiert.. |
Balkonkraftwerk anmelden ? |
Jedes neu dazu kommende Balkonkraftwerk erfordert eine bestimmte zusätzliche Steuerung bei unseren Energie Unternehmen weshalb es für die Energie Unternehmen wichtig ist die Anzahl der angeschlossenen Geräte bzw. deren Leistung genau zu kennen. Melden aber viele ihr Balkonkraftwerk nicht an, wird es dem Energie Unternehmen immer schwerer gemacht diese in den komplizierten Regelkreis auf zu nehmen. Die Regelung ist aber Voraussetzung dafür das es zu keinen Stromausfall kommt. Um einen Stromausfall zu verhindern sind Energie Unternehmen also darauf angewiesen die Leistung aller angeschlossenen Balkonkraftwerke zu kennen. Weil diese aber nicht immer zuverlässig gemeldet werden, gehen die Energie Unternehmen einen anderen Weg. In teile von Österreich liest man die Smartmeter also die Stromzähler aus und anhand intelligenter Merkmale ist man in der Lage den Schluss zu ziehen wer ein Balkonkraftwerk angemeldet hat oder auch nicht. Man kann davon ausgehen das es auch bald in Deutschland der Fall sein wird. |
Strom versteuern ? |
Und wenn dann auch zuverlässig erfasst werden kann, wer genau ein Kraftwerk sein eigen nennt, und damit auch feststellen kann wie viel Strom damit gespart wird, wird die nächste Konsequenz wohl sein das für den ersparten Strom eine Steuer fällig wird. Wenn viele Bürger weniger Strom vom Energie Unternehmen beziehen, und man weiß das 80% der sonst üblichen Stromkosten aus reine Steuern bestehen, kann man sich wohl vorstellen das der Staat nicht einfach so auf seine nun entgangenen Steuer Einnahmen verzichtet. Rechnen wir das einmal überschlagmäßig für das Jahr 22023 hoch: Ein sogenanntes Balkonkraftwerk hat eine maximale Leistung von 800 Watt. Bei durchschnittlich 1665 Stunden Sonne im Jahr 2023 macht das maximal 1332 KW im Jahr, bei den aktuellen Strompreis von 42 Cent sind das insgesamt 559 Euro/Jahr . Es ist also möglich, aktuell bis maximal 559 Euro im Jahr zu sparen, das aber auch nur wenn die Sonne richtig scheint und ich den ganzen erzeugten Strom auch komplett selber verbrauche. Realistisch ist das natürlich nicht. Rechne ich ca 80% die normalerweise an Steuern anfallen , sind das 447 Euro die dem Staat an Steuern verloren gehen. Nimmt man weiter an das es in Deutschland ca 40 Millionen Haushalte gibt und jeder Haushalt ein Balkonkraftwerk hätte , würde das in Summe dem Staat ca 17,8 Milliarde Euro kosten. Und das wird ja jeder selber nachvollziehen können, wird der Staat nicht einfach so hinnehmen. Denken wir einfach mal extrem, alle Bürger benutzen nur noch Photovoltaik dann holt der Staat sich seine Steuern eben an anderer Stelle, und eine Photovoltaik Steuer gibt es bis heute noch nicht. Meiner Ansicht nach gibt es nur einen einzigen Grund das man diese Steuer noch nicht eingeführt hat, man möchte den Hype der Photovoltaik nicht unterbinden , und wartet ab bis alle eine Anlage besitzen. |
Aktualisiert 26.07.2024
|
Copyright by Ms 2009 |