erstellt  03.12.2021
Sternpunktverschiebung
Von einer Sternpunktverschiebung spricht man wenn unser Stromnetz welches ja aus drei Phasen besteht aus
dem Gleichgewicht gerät.
Dann nämlich ergeben sich Verschiebungen im Spannungsverhältnis.
Diese Verschiebungen können so weit gehen das auf einer oder auch mehrere Phasen sich die Spannungen von den bisher üblichen 230 V
absenken oder auch ansteigen .
Und zwar kann es durchaus passieren das die Spannungen bis auf 400 Volt ansteigen.
(Die max. Spannung kann bis auf 230V mal Wurzel aus 3 ansteigen).

Wie genau kann das nun passieren ?
Wir haben drei Phasen , und durch alle drei Phasen fließt je ein Strom von 0,21 Ampere.
In der Regel fließt dann durch den Neutralleiter (blau dargestellt) kein Strom.
So könnte man meinen das der Neutralleiter ja keine Funktion hat, dem ist auch so, allerdings nur wenn alle
Verbraucher jeweils die gleiche Leistung verbrauchen.


Anders sieht es aber aus wenn wenn Verbraucher mit verschiedenen Leistungen angeschlossen werden.
Und das ist in der Regel in jedem Haushalt der Fall.
Dann fließt im Neutralleiter (blau) ein Ausgleichsstrom deren Höhe sich aus der Differenz des kleinsten und des größten Stroms ergibt.





Wird jetzt aus welchen Gründen auch immer der Neutralleiter unterbrochen
kann dieser Ausgleichsstrom nicht mehr fließen und damit ergibt sich die
Situation das eine Seite an dem jeweiligen Verbraucher keinen eindeutigen
Bezugspunkt mehr haben und sich dadurch die Spannungsverhältnisse
der drei Phasen je nach Widerstände der angeschlossenen Verbraucher aufteilt.
Und damit kommt es zu Spannungsverschiebungen.

Grundsätzlich kommt es zu Spannungsverschiebungen wenn der Neutralleiter
fehlt und gleichzeitig mindestens einer der drei Leiter L1, L2 und L3
ungleichmäßig belastet sind.



Hier einmal eine alternative Betrachtungsweise mit einer einfachen Batterieschaltung,damit ist jeder in der Lage das selber zu Hause nach zu vollziehen.
Ich habe zwei Batterien von je 12 Volt in Reihe geschaltet.
Angeschlossen sind zwei identische Widerstände von je 12 Ohm welche meine Verbraucher
darstellen.
Dann fließt insgesamt ein Strom von 1 Ampere durch die Widerstände und an beiden
Widerständen fällt je die Spannung von 12 Volt ab.




Entferne ich nun die mittlere Verbindung die gleichbedeutend mit meinen Neutralleiter ist,
ändert sich an den Spannungsverhältnisse nichts.



Ändere ich aber die Widerstände von ehemals jeweils 12 Ohm auf einmal 12 und einmal 24 Ohm stelle nalso eine ungleiche Belastung der Spannungsquelle dar.
Dann teilt sich die gesamte Betriebsspannung von hier 24 Volt im Verhältnis der Widerstände auf.
So hab ich dann an dem größeren Widerstand auch eine größere Spannung anliegen und am kleineren
Widerstand die kleiner Spannung.
Und das genau entspricht meiner Nullpunktverschiebung im drei Phasen Netz.
Die gesamte Spannung bleibt zwar gleich aber sie verteilt sich unsymetrisch auf mehrer Phasen auf.
Vergrößere ich die Differenz mein Verbraucher (Widerstände) noch weiter, kann es möglich werden das
am größten Widerstand eine maximale Spannung auftritt die meiner Gesamt Betriebsspannung  gleich kommt.
Also hier im Beispiel mit 24 Volt.
Übertrage ich das auf mein drei Phasen Netz, kann dort die Spannung maximal bis auf 400 Volt ansteigen.


Deshalb sollte man niemals den Neutralleiter unterbrechen ,weil die möglicherweise ansteigende Spannung im Stromnetz
soweit ansteigen kann und angeschlossenen Verbraucher durch Überspannung zerstören können
!
aktualisiert 03.07.2024