erstellt 11.02.2014 | ||
Der Transistor |
||
Was
ist eigentlich ein Transistor und wo für ist er zu
gebrauchen ? Ein Transistor ist ein Halbleiter Bauelement das mit einen kleinen Strom ( Steuerstrom) ein größeren Strom ( Laststrom) regeln oder schalten kann. Sehen wir uns das zum besseren Verständnis vorerst an Hand einer Wasserleitung an, so sehen wir auf dem linken der drei Skizzen eine Wasserleitung die eine Abzweigung mit einen sehr viel kleineren Querschnitt (Waagerechtes Rohr) besitzt. Der kleiner Rohrquerschnitt besitzt eine Klappensteuerung die sich bei einem Wasserdruck öffnet und dabei über eine starre Verbindung die Klappe im größeren Rohrquerschnitt mit öffnet. Gehen wir also vorerst davon aus das sich im Rohr mit der Bezeichnung "Basis" ein kaum merklicher Wasserdruck befindet so öffnet sich die Klappe gar nicht weil ja zuerst das Gewicht der Klappe überwindet werden muss. In der mittleren Skizze sehen wir einen etwas erhöhten Wasserdruck in der Basis Leitung, somit öffnet sich die kleine Klappe und damit auch die verbundene große Klappe und es kann somit eine gewisse Menge Wasser vom Anschluss Kollektor in Richtung Emitter fließen. Erhöhen wir den Wasserdruck am Basis Rohr noch mehr ( Skizze 3) so öffnet sich die Klappe noch weiter und ein noch viel größerer Wasserstrom kann vom Kollektor in Richtung Emitter fließen. Es wird also mit einer kleinen Wassermenge eine größere Menge Wasser gesteuert. |
||
![]() |
||
Beim elektrischen Strom ist es ähnlich wie mit
der Wasserleitung, anstatt Wasserleitung heißt diese
Regelklappe in der Elektronik aber Transistor und anstatt
Wassermenge spricht man dann vom Strom . In der Skizze oberhalb sehen wir das Schaltzeichen eines Transistors, es gibt derer viele verschiedene Symbole und auch Funktionen. Hier soll aber erst einmal nur die Rede sein vom meist benutzten Transistor den man auch als Standard Transistor bezeichnen darf. Es handelt sich um einen NPN Transistor zum Beispiel BC 547. Das höchst mögliche Verhältnis zwischen der in der Basis zugeführten Menge Strom und dem Strom in der Kollektor -Emitter Strecke wird immer im jeweiligen Datenblatt unter der Bezeichnung "hfe" angegeben Wenn wir noch einmal die Wasserleitung aus der oberen Skizze bemühen gibt diese Zahl das Verhältnis zwischen der möglichen Wassermenge zwischen den kleinen und größeren Durchmesser an. In der Elektrotechnik spricht man aber nicht von "Verhältnis" sonder von "Verstärkung" die mit dem Kürzel hFE im Datenblatt bezeichnet wird. ![]() Die Buchstaben A,B oder C hinter den Zahlen in der Transistorbezeichnung geben damit diesen Verstärkungsfaktor an. Es gibt den Transistor Typ BC 547A , BC 547B und BC 547C, deshalb gibt es auch im Datenblatt drei Spalten mit den jeweiligen Verstärkungsfaktoren. Die erste Spalte für den Typ A , die zweite Spalte für Typ B usw. |
||
|
||
Als nächstes Beispiel sehen wir eine kleine
Schaltung die an sich noch nicht viel kann aber zum
Verständnis hoffentlich beitragen wird. Diese Zeichnung ist aus Norm-Symbole zusammengesetzt, und somit in Europa von jedem Elektro kundigen zu verstehen oder besser gesagt zu lesen ist. Das Symbol auf der linken Seite mit der Bezeichnung "Bat1" bezeichnet eine Batterie mit einer Index Nr.1 und der Angabe das diese Batterie eine Spannung von 9 Volt aufweist. Dieses Batterie Symbol besteht aus zwei oder manchmal auch mehr waagerechten Balken wobei der längere Balken stets den Plus Pol angibt. Die beiden Symbole mit der Bezeichnung R1 und R2 sind Widerstände (R steht in diesen Fall für Resistor,kommt aus dem englischen und heißt übersetzt "Widerstand") mit den zusätzlich angegeben Widerstandswerte von bei R1 = 1k sind gleich1Kilo also 1000 Ohm oder bei R2 = 10k sind gleich 10 000 Ohm. Bei nächsten Bauteil "LED1" handelt es sich um eine Diode wobei die Buchstaben LED eine Abkürzung für Licht Emittierende Diode also eine Diode die bei Stromfluss Licht aussendet. Das diese Diode Licht aussendet wird durch die zwei kleinen schwarzen Pfeile angedeutet. Und als nächstes der Baustein T1 steht für Transistor mit der Index Nr.1 Der Pfeil bei diesen Transistor gibt die Strom Richtung an , wir erinnern uns an die Wasserleitung, da würde der Pfeil die Fließrichtung des Wassers anzeigen. ![]() |
||
Folgend die selbe Schaltung, wie sie ungefähr in
der Praxis aussehen könnte. Der von der Batterie ausgehende Strom fließt durch den Widerstand R2 zur Basis des Transistor anschließend durch den Emitter Anschluss zum Minus Pol der Spannungsquelle und schließt damit die Kollektor -Emitter Strecke. Bei dann geschlossener Kollektor-Emitter Strecke fließt ein etwas größerer Strom vom Plus Pol der Batterie durch den Widerstand R1und die Leuchtdiode durch den nun geschlossenen Transistor zum Minus Pol der Batterie wodurch die Leuchtdiode aufleuchtet. |
||
![]() Nun fragt man sich natürlich warum kann man die Leuchtdiode nicht direkt, also ohne Transistor an die Spannungsquelle anschließen ? Ja man könnte die Leuchtdiode natürlich ohne Transistor an die Batterie anschließen. In dem vorliegenden Fall könnte man es durchaus machen und es hätte obendrein noch den Vorteil das man sich den Transistor einsparen könnte Aber der Sinn eines Transistor besteht in der Hauptsache darin mit sehr kleinen Strömen größere Ströme zu steuern. Man stelle sich vor, das mit einen Mikroprozessor oder Computer der nur mit winzigen kleinen Strömen arbeitet solle eine Leuchtdiode oder gar ein Relais geschaltet werden. Die Ströme im Mikroprozessor sind so gering das der relativ große von der Leuchtdiode benötigte Strom den Mikroprozessor zerstören würde. |
||
Schaltungsarten |
||
Es gibt drei Grundschaltungen die mit einem
bipolaren Transistor realisiert werden können. 1. Kollektrorschaltung 2 .Emitterschaltung 3 .Basis Schaltung Im folgenden stelle ich diese drei Arten vor. ![]() |
||
Kollektorschaltung | ||
Je nach dem was gewünscht ist nutzt man dann die passende Schaltung. Es handelt sich um die Kollektorschaltung, die Emitterschaltung und die Basisschaltung. Kommen wir zuerst mal zu Kollektorschaltung. Die Kollektorschaltung die auch als Spannungsfolger oder auch schon mal als Emitterfolger bezeichnet wird. In sehr vielen Abhandlungen konnte ich zwar diese Begriffe entnehmen, aber in keiner diesen Abhandlungen konnte ich eine eindeutige Erklärung dafür finden woran ich dieser Art denn genau erkennen kann. Bei der Kollektorschaltung wird das Ausgangssignal am Emitter entnommen , so aus einigen Büchern entnommen. Bei anderen Beschreibungen steht das eine Kollektor Schaltung ihr festes Potenzial am Kollektor aufweist, was bei dieser hier vorgestellten Schaltung der Fall ist, aber schon dann nicht mehr zutrifft wenn ich zusätzlich noch einen Kollektor Widerstand hin zu füge. Um zu entscheiden um welche Art Schaltung es sich denn nun handelt, halte ich mich an folgende Betrachtungsweise: Die Schaltung wird benannt nach dem Pin am Transistor, an der weder ein Eingangssignal noch ein Ausgangssignal anliegt. Die Kollektorschaltung wird dann angewendet wenn ein hoher Eingangswiderstand und ein geringer Ausgangswiderstand gefragt ist. Der Eingangswiderstand liegt bei etwa 500 kOhm und der Ausgangswiderstand bei ca 100 Ohm. Der Nachteil ist eine Spannungsverstärkung von nur ca 0,9. Die Stromverstärkung ist abhängig vom Stromverstärkungsfaktor des Transistor und von den Werten der Widerstände. Diese Schaltung wird oft nicht zum Verstärken genutzt sondern um eine Anpassung vorzunehmen. Deshalb bezeichnet man diese Schaltung auch als Impedanzwandler. Diese Schaltung kann bis über 100 MHz betrieben werden. Die Widerstände R1 und R2 werden so dimensioniert das am Emitter die halbe Betriebsspannung anliegt R3 bestimmt den Kollektorstrom und dient als Temperatur Kompensation. Bei dieser Schaltung liegt nur eine Stromverstärkung vor. |
||
|
||
Emitterschaltung | ||
Die Emitterschaltung hat den Vorteil eine hohe Verstärkung zu besitzen. Die Verstärkung ist in der Hauptsache abhängig vom Verstärkungsfaktor des Transistors und der Größe der Widerstände. Übliche Verstärkungsfaktoren bewegen sich zwischen 100 und 800 fach. Wenn wie in der Schaltung , Koppelkondensatoren (C1 und C2) angeschlossen sind, können wir mit dieser Schaltung schon Wechselspannungen verstärken. Hier liegt der Eingangswiderstand je nach größe der Widerstände bei ca. 3 KOhm und der Ausgangswiderstand bei ca. 10-20 KOhm. Das Ausgangssignal ist um 180° Phasen verschoben. Bei dieser Schaltung liegt eine Strom und Spannungsverstärkung vor !. |
||
|
||
Basisschaltung | ||
und einen Ausgangswiderstand von 10-20 KOhm. Es liegt hier eine hohe Spannungsverstärkung vor, weshalb man diese Schaltung oft benutzt um kleinste Antennenspannungen zu verstärken. |
||
|
||
Berechnung |
||
zugehörigen Datenblatt. Kümmern wir uns als erstes mal um die Betriebsspannung mit der unser Transistor überhaupt versorgt werden darf. Nach dem Datenblatt ist ein Spannung bis zu 45 Volt zulässig. Uns reicht aber eine Spannung von z.B. 9 Volt um den Verstärker später mit einer Block Batterie betreiben zu können. Weiter ist im Datenblatt die Angabe des maximalen Kollektor Strom mit 100 mA und einer maximalen Verlustleistung von 625 mW angegeben. Nun könnte man denken die Angabe über Strom und Spannung würden ja reichen um den Transistor nicht zu überlasten, dem ist aber nicht so . Angenommen ich würde den Transistor mit einer zulässigen Spannung von 40Volt und einen zulässigen Strom von 100 mA betreiben, so würde das zu einer Verlustleistung bis zu ( P=U*I) 4 Watt führen. Bei der angestrebten 9 Volt Betriebsspannung dürfte also ein maximaler Strom von ( I=P/U ( I=0,625/9 ) ca. 69 mA fließen. Um auf der sicheren Seite zu bleiben und den Transistor nicht so sehr zu belasten rechnen wir mit einem Strom von 30mA. |
||
![]() |
||
|
||
Angenommen durch Temperaturveränderung würde in der Kollektor-Emitter Strecke ein höherer Strom fließen. Dann würde der höhere Strom auch durch Re fließen und dadurch an diesen ein höhere Spannung abfallen, Weil aber die Spannung an R2 gleich bleibt würde sich zwangsläufig die Basis Emitter Spannung reduzieren und den Transistor in den weniger leitenden Zustand bringen, dadurch würde der Kollektor Emitter Strom wieder abnehmen, also wieder ausgleichen. Damit die Kompensation auch vollständig funktioniert sollte am Emitter Widerstand etwa die gleiche Spannung abfallen wie an der Basis -Emitter Strecke, also 0,7Volt. Damit ein zu verstärkendes Signal am Ausgang auch in beide Richtung zum tragen kommt sollte am Kollektor eine Spannung anliegen die sowohl einen positiven wie auch einen negativen Ausschlag zu lässt. Also ungefähr die halbe Betriebspannung , allerdings sollte vorher noch die am Emitter-Widerstand abfallende Spannung abgezogen werden. Nehmen wir also die Betriebsspannung von 9 Volt und ziehen die Spannung über Re davon ab, so verbleiben noch 8,3 Volt. Diese teilen wir durch 2 und kommen auf 4,15 Volt. Damit haben wir die Spannung über Rc mit 4,15 Volt und einen Strom von 30mA daraus resultiert eine Kollektor Widerstand von ca. 140 Ohm. Der Strom über Re setzt sich zusammen aus Kollektor Strom und Basis Strom, da aber der Basisstrom auf Grund der Verstärkung relativ gering ist vernachlässigen wir den. Es bleibt also ein Kollektor Strom von 30mA und eine abfallende Spannung von 0,7 Volt was einen Widerstand am Emitter von ca, 23 Ohm ergibt. |
||
|
||
und Maximum 450 aufweist. Gehen wir also vom Minimum 200 aus, so besagt uns dieser Verstärkungs Faktor das der Basisstrom 200 mal kleiner sein kann als der Kollektor Strom. Der Kollektorstrom hatten wir mit 30mA angenommen , dementsprechend reicht ein Basisstrom von 150 uA. Die Widerstände R1 und R2 bilden einen Spannungsteiler der durch den Basisstrom belastet wird. Damit es bei einen belasteten Spannungsteiler möglichst wenig Spannungsverschiebung gibt sollte der durch den Spannungsteiler fließende Strom möglichst groß sein...also die Widerstände klein sein. Das hat aber zur Folge das unnützer Strom der Batterie entnommen wird. Also muss eine Balance gefunden werden zwischen möglichst großer Strom und kleiner Stromentnahme aus der Batterie. Als Faust Formel kann man sagen das der Strom durch den Spannungsteiler ca. 5 bis 10 mal so groß sein sollte wie der Basisstrom. Nehmen wir einmal den 10 fachen Strom an , so ließt durch R2 ein Strom von 1,5 mA, die Spannung an R2 setzt sich zusammen aus der Spannung über Re und der Basis Emitter Spannung, also insgesamt 1,4 Volt. Damit ergibt sich ein Widerstand R2 von ca. 1 KOhm. Nun verbleibt noch der Widerstand R1 , durch ihn fließt die Addition des Stroms von R2 und der Basis Strom . Das macht ein Strom von 1,65mA und eine noch verbleibende Spannung von 9 Volt minus Spannung über den R2 also 1,4 Volt = 7,6Volt Das ergibt eine Widerstand von ca 4,6 KOhm. |
||
![]() |
||
Dadurch das die
berechneten Widerstände in ihren Werten so nicht zu
Verfügung stehen, nehmen wir die nächst höheren zu Verfügung stehenden Werte. Dadurch ergeben sich natürlich leicht veränderte Ströme und Spannungen. Um diese Differenzen aus zu gleichen ersetzen wir den Widerstand R2 durch einen Trimmer ( Einstellbarer Widerstand ) Bleiben noch der Koppel Kondensator C8 deren Aufgabe es ist zu verhindern das die Gleichspannung der Schaltung auf die vorhergehende Stufe übergreift. Die Größe diese Kondensator ist abhängig von der zu verstärkenden Frequenz weil er in Verbindung mit dem Eingangswiderstand einen Hochpass darstellt. Üblich wäre da für den Audio Bereich ein Kondensator von ca. 10uF. Bei 10uF und einen Widerstand von 1 KOhm ergibt dies eine untere Grenzfrequenz von ca 15 Hz. |
||
|
||
Eine andere
Möglichkeit ein Wechselspannungs Signal zu verstärken liegt
in der folgenden Schaltung. Der vorliegenden Berechnung liegt zu Grunde das der Kollektor Strom bei 10 mA liegt, und der Transistor einen Verstärkungsfaktor von 300 hat. Die Berechnung ist nicht ganz exakt , weil für die Berechnung des Kollektorstroms der zusätzlich für die Basis fließende Strom wegen Geringfügigkeit vernachlässigt wurde. Das spielt aber keine wesentliche Rolle, weil durch Bauteile Toleranzen die Werte sowieso nicht 100% exakt vor berechnet werden können. Somit bietet sich an den Widerstand Rb durch eine Trimmer Poti zu ersetzen, damit der Arbeitspunkt korrekt eingestellt werden kann. |
||
Das gelb
dargestellte Signal ist das Eingangs Signal mit 1 mV ,das darunter befindliche Signal ist das Ausgangs Signal mit
etwa 150mV. Die Funktion ist nun folgende: Der Widerstand Rb legt zusammen mit dem Kollektor Widerstand Rc den Arbeitspunkt fest, gleichzeitig dient Rb als Rückkopplung. Sollte sich durch Erwärmung des Transistor der Kollektorstrom vergrößern dann fällt am Kollektor Widerstand eine etwas höhere Spannung ab ,dem zu Folge die Spannung Uce sinken würde. Damit sinkt auch die Basis Emitterspannung und der Basisstrom senkt sich dadurch ab. Die Folge ist ein absinken der Leitfähigkeit zwischen Kollektor und Emitter,damit sinkt der Strom wieder . ![]() |
||
Aktualisiert 09.03.2024
|
||
Copyright by Ms 2010 |